Unfug
und Konstruktionsfehler
Meine
Fahrradcheckliste
Einführung in eigener Sache: Dies hier neutral zu beschreiben erweist sich für mich als sehr schwierig. Man hat eben leider einiges an Erfahrung gemacht- sonst würde man das ja auch nicht schreiben: Also
Man wird auf dem Radweg von einem Polizeiauto, das gerade das Blaulicht aufs Dach gemacht hat, fast vom Radweg gekickt; er benutzte den Radweg als „Fahrbahnverbreiterung“.
Man ist auf einem Zweirichtungs-Radweg auf der linken Seite unterwegs. Plötzlich kommt einem ein Auto entgegen, das auf dem Radweg fahrend Vollgas gebend sich in den Verkehr einfädeln will - die Fahrerin schaut nach hinten. Man weiss nicht, wie reagieren, weil man nicht weiss, wann und ob sie auf die Fahrbahn zieht. Im letzten Moment wird man mit 20 cm Abstand passiert. „Ist ja nichts passiert“ hieß es am nächsten Tag. Es war die Sekretärin der eigenen Abteilung.
Beim Besuch des Amerikanischen Präsidenten kommt man nicht in die Arbeit- alles abgesperrt. Die Autofahrer werden über die Schnellstraße umgeleitet. Bei Nachfrage droht einem der Polizist umgehend Prügel an. Letzteres passierte einem Kollegen ebenfalls an anderer Stelle.
Man hört, nachdem man mit äußerster Brutalität abgedrängt wurde und zugegebener Weise geschimpft hat: „Das nächste Mal mache ich dich sowieso platt“ (Familienvater in Ford Kombi).
Der Bus fährt frontal in einen hinein auf den Radweg (derselbe wie der mit der Sekretärin) auf, den er als Bushaltestelle benutzt. Man hat fast als Radfahrer eine Frontalkollision mit einem Bus (Zweirichtungsradweg – die angebliche Bushaltestelle ist nicht aufgezeichnet und das Schild ist von dieser Seite nicht erkennbar).
Man
fährt einen Radweg (wieder derselbe) täglich von der
Arbeit nach Hause und ein Freund fragt diesbezüglich
(„spaßeshalber“): „Du bist Selbstmörder,
oder?“
Das heißt also: Entweder man wird auf dem
Radweg zusammengefahren oder bei Straßenbenutzung wird man
dann mit 10 cm Abstand überholt, da „da ja ein Radweg
ist“. Täglich die selbe Alternative.
Man fährt als Linksabbieger auf der Straße und direkt neben einem schaltet ein Feuerwehrwagen innerhalb Münchens unvermittelt das Martinshorn an. Das ist leider nicht lustig.
Des
Nachts lassen Hundebesitzer ihre schwarzen Hunde mitten auf dem
Radweg frei laufen. Man wird „angenöhlt“, dass man
„aufzupassen habe“.
Gemeinden binden Kampfhunden
einen Maulkorb auf, das geht problemlos. Aber neben Radwegen Hunde
an die Leine zu bringen - dazu sind sie (angeblich) „nicht
ermächtigt“.
Neben einer Landstraße ist man des Nachts wie ein Tannenbaum beleuchtet unterwegs - als einer von zwei Verkehrsteilnehmern. Zusätzlich überall Reflektoraufkleber. Und der andere Verkehrsteilnehmer „holzt“ einen beim Abbiegen fast vom Rad und brüllt noch „Idiot“ hinterher.
Oder man fährt neben einem zentimeterdick mit nassen Blättern bedeckten Radweg mit deutlich über 50 km/h auf der Straße (Sturm Rückenwind). Dann fährt ein Autofahrer neben einen und „zieht mal kurz rüber“. Die Strafanzeige brachte nichts. Übrigens auch Kombi – diesmal Opel.
Man fährt mit Kollegen Rennrad. Da fährt man nebeneinander und wenn ein Auto kommt, ordnet man sich wieder hintereinander ein. So macht man das. Dann kommt wieder ein Kombi vollbesetzt mit Fahrer, Frau und Kindern. Und in der Mitte der Fahrbahn ist eine Verkehrsinsel, um Fußgängern die Überquerung der Fahrbahn zu erleichtern. Was macht der Kombi? Überholt exakt an der Fahrbahnverengung mit maximal 10 cm Abstand. Brüllt man zurück, was der Mist denn soll: Antwort: „Ihr seid vorhin nebeneinander gefahren!“ Der war glaube ich aus Wolfsburg – bin mir aber nicht sicher.
Man fährt in einer 30er Zone und will links abbiegen. Es ist dunkel, man ist voll beleuchtet. Knie links raus und Hand auch. 30 geht da sogar als Radler locker. Und in dem Moment, in dem ich links abbiegen wollte, wurde ich links(!) von einem Auto überholt - trotz Handzeichen: „Ich hatte es eilig“ hieß es dann.
An einer Einmündung in Norderstedt gab es in einem Jahr 7(!) Schwerstunfälle mit Fahrradfahrern. Die Pressemitteilung erklärte, dass „nun ein blaues Schild angebracht würde, das Autofahrer vor Radfahrern warnen würde“. Da bin ich hingefahren. Ich zählte 8(!) blaue Schilder, die da schon standen. Das bedeutet aber: Die Stadtverwaltung hat sich trotz 7 Schwerverletzter in einem Jahr (über die Jahre waren das viel mehr) keiner mal persönlich an diesen Unfallschwerpunkt begeben. Es wurde übrigens in der Pressemitteilung der „Kieler Nachrichten“ erklärt, das dies „eine Langzeitstudie“ sei. Die darin bestehen sollte, zu 8 blauen Schildern ein neuntes aufzustellen, wobei es im Jahr vorher eben 7 Schwerverletzte gab. Davor waren es jährlich 5 oder 6.
Ein Münchner Taxi mit dem Kennzeichen M-XX haha hält definitiv vorsätzlich auf mich drauf. Jahre später ist man im Münchner Umland auf der Landstraße unterwegs – plötzlich kommt einem auf der falschen Seite ein Münchner Taxi entgegen – Kennzeichen M-XX haha! Übrigens kein Kombi. Das "haha" ist durch eine geeignete Zahl zu ersetzen.
Muss ich weitermachen? Und bei allen diesen Vorfällen hat man sich selbst zu 100% korrekt verhalten. Eigenartiges Rechts-system, oder? Diese Rücksichtslosigkeit erscheint mir unendlich. Und deswegen habe ich gewisse Probleme, halbwegs neutral zu berichten. Ich hoffe, das ist verständlich. Ich gebe hiermit auch eine Versicherung, dass ich nichts „erfunden“, vergessen oder "verbogen" habe.
Kompatibilitätsprobleme von Fahrrädern im Verkehr
Inkonsistenzen der Rechtsprechung/Rechtsauffassung
Pressenachlese/Behördenkommunikation
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veröffentlicht
04/2015