2008 neu
Dokumentation eines Radweges entlang der Ochsenzoller Straße in Norderstedt. Bei Norderstedt handelt es sich nicht etwa um ein kleines "Kaff", sondern um eine der größten Städte von Schleswig-Holstein.
Lesen Sie selbst, was Radfahrern zugemutet wird bzw. bis Oktober 2008 zugemutet wurde. Über Jahre. Leider war es nur mit massivem Druck möglich, hier etwas zu ändern. Was mir mitnichten "Spaß" machte. Aber offensichtlich geht's nur so.
Der Tenor "Radwege bauen heisst Fallen stellen" von Bernd Sluka traf hier wohl wie nirgends sonst zu - die juristisch zulässige Breite für einen Radweg entlang dieser Straße ist bei diesem Radweg Null Zentimeter- trotzdem wird ein zweiseitiger Radweg- natürlich gemischt mit Fußgängern, ausgewiesen. Unglaublich, aber wahr. Bis zu 4 (In Worten: Vier) Zentimeter hohe Längsrillen sind bei diesem Radweg keine Seltenheit. Busfahrpläne sind nur vom Radweg aus abzulesen. Bei Begegnung von Fahrrädern muss einer zwangsläufig auf den Gehweg auchweichen. Völlig konfuse Radwegeführung. Fussweg und Radweg sind optisch und auch sonstwie nicht voneinander getrennt. Gras wächst auf den Radwegen- besonders in Kurven.
Auf jeden Fall wurde
bei diesem Radweg jetzt die Benutzungspflicht im südwestlichen
Bereich (vgl. Bericht) aufgehoben und durch "Radfahrer frei"
ersetzt. Das Problem wurde in meinen Augen deutlich entschärft -
der Stadt vielen Dank.
Die Stadt sieht dieses Problem
offensichtlich als "gelöst" an. Wobei die Längsrillen
belassen werden. Darum kümmert sich niemand mehr. Es gibt doch
das Schild "Vorsicht Längsrillen"- auf Autobahnen ist
es Gang und Gäbe für Motorradfahrer. Warum warnt man die
Radfahrer nicht? Aber man kann sich nicht jedes Problem "anziehen".
Dokumentation des benutzungspflichtigen Radweges entlang Ochsenzoller Straße in Norderstedt (PDF-Datei erstellt mit pdflatex mit ca. 2,25 MB).
2009 neu: "Norderstedter Impressionen"
Vor der Betrachtung der Bilder sollten die "Technischen Feinheiten" beachtet werden...
Weiterhin ein paar Beispiele für was Radwege alles so benutzt werden.
Praktische
Negativ- und wenige Positivbeispiele aus Gilching und Umgebung.
Dies
ist kein spezielles
Problem der Gemeinde Gilching, die Beispiele können an jeden
beliebigen Ort übertragen werden.
Deswegen wird die
Dokumentation auch nicht entfernt, sollte der Mangel behoben sein. Es
wird dann aber angemerkt, wann und wie der Mangel behoben wurde.
1) Gefährdung von Radfahrern durch Autos aus Seitenstraße kommendDer
Fahrer des roten KFZ kann einen Radfahrer zu diesem Zeitpunkt
nicht sehen, da vom Radfahrer aus von der Fahrgastzelle nur der
Seitenspiegel zu erkennen ist. Übrigens haben KFZ der Oberklasse mittlerweile vorne in die Kotflügel Kameras eingebaut. Um seitlich zu schauen. |
Beispiel:
Einmündung Fürstenfelder Weg in die Karolingerstraße
(Querstraße zum Starnberger Weg). Hier
sieht man einen gemischten Rad-Fußweg mit einer Breite von
gut 2 m. Die
Hauptgefahr stellen hier die Autofahrer dar, die nichts
sehen können,
wie in nebenstehendem Bild ganz einfach - bewiesen wird.
Die
Schuldfrage bei diesen Kollisionen soll hier nicht beantwortet
werden, wichtig ist einfach der Punkt, dass eine Gefährdung
stattfindet, wo es nicht notwendig ist. 21.2.2002 |
2) Gefährdung von Radfahrern auf "linken Radwegen" durch BlendungDiese Blendung auf links geführten Radwegen wird durch die „Fahrbahnrandausleuchtung“ erzeugt. Diese leuchtet den Radfahrern grundsätzlich mitten ins gesicht. |
Links geführte Radwege bei Nacht (Allgemein, überall gleich) Dies
ist schlecht bildlich darzustellen. Blendung läßt sich
schlecht fotografieren. In der konkreten Situation ist der Radweg
ca 50 cm tiefer wie die Autofahrbahn geführt. In dem Moment, in dem der Autofahrer entgegenkommt, ist man als Radfahrer blind. Da es sich hier um einen gemischten Rad/Fußweg handelt, wird besonders die Gefahr, mit einem Fußgänger zu kollidieren, hoch, da diese meistens keine reflektierende Kleidung bzw. Katzenaugen tragen. Das Bild zeigt weiterhin recht gut, dass reflektierende Gegenstände, wie z.B. das Verkehrsschild eines darstellt, erstaunlich gut zu erkennen sind. Dazu muss bemerkt werden, dass das Foto mit einer Kleinbildkamera aufgenommen wurde, deren Blitz nur eine geringe Lichtleistung hat (Schon mit Rücksicht auf den Autofahrer :-). Auch hier ist der Autofahrer machtlos: Er muss den Radfahrer gefährden, um z.B die Verkehrsschilder am Fahrbahnrand zu sehen. |
3) Widerspruch:Der Radfahrer begeht eine Ordnungswidrigkeit, obwohl er es nicht wissen kann |
Links geführte Radwege Gültige
Verkehrsschilder befinden sich immer rechts der Fahrbahn.
Personen regeln etwas, von dem sie - wie hier bewiesen - keine Ahnung haben. Ich bemerkte es, als ich angehupt wurde. Oder der Überholabstand beträgt plötzlich nur noch ein Bruchteil des zulässigen Wertes. Das sind dann die „Dschandis“. Das ist Amtsanmaßung und streng gesehen eine Straftat. Oder? 21.2.2002 |
4) Zu schmale Radwege:
Die
Führung dieses Radweges in beiden Richtungen wurde
Anfang Februar 2001 von der Gemeinde Gilching aufgehoben.
Fakt ist aber, dass irgendjemand diesen Radweg einmal in zwei Richtungen benutzungspflichtig gemacht hat. Es ist ja sooo bequem. |
Gilching, nördliche Römerstraße (Wird in Starnberger Weg fortgesetzt) Hier sieht man einen getrennten Rad-Fußweg mit einer Breite von 1.40 m, was theoretisch genügen sollte. (Rechtlich müßten es 10 cm mehr sein, aber wir wollen ja nicht kleinlich sein) Allerdings ist der daneben liegende Fußweg, wie zu erkennen, recht schmal und wird häufig durch Elektroverteilerkästen eingeengt, sodass die Gefahr der Kollision mit einem Fußgänger bzw. mit einem Auto, das aus einer Ausfahrt kommt, als hoch einzuschätzen ist: Von
dieser Ansicht extrem weit links kann man nicht fahren, weil die
Laternen dies nicht ermöglichen. Schaut man sich das
Verkehrsschild genau an, sieht man, warum ich persönlich
diesen Radweg doch als irrsinnig bezeichne: Zum
Vergleich ein valides Gerichturteil: Wenn
man das erste Mal auf diesem Radweg fährt, kommt man im
Traum nicht auf die Idee, dass ein anderer Radfahrer
entgegenkommen könnte, der sich dann auch noch so verhält,
als gehöre er dort hin. So ging es zumindest mir.
Stand der Dokumentation: 30.9.2000; Text 01/01, Ergänzung 3/01. |
Hierzu ist zu bemerken: Noch vor kurzer Zeit war der Radweg in beiden Richtungen für den Radverkehr freigegeben. Dies hat sich -- gottseidank -- mittlerweile geändert. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Aber größere Wunder dauern auch in Gilching etwas länger |
2) Gilching, Karolingerstraße, (Querstraße zum Starnberger Weg), Ansicht in beide Richtungen Hier sieht man einen gemischten Rad-Fußweg mit einer Breite von gut 2 m. Was den Radweg aber immer noch sehr gefährlich macht ist der nahe an diesem Radweg befindliche dichte Bewuchs, der wie im oberen Bild über der hinteren Radfahrerin zu erkennen, eine Höhe von 2 Metern hat. Die Schuldfrage bei diesen Kollisionen soll hier nicht beantwortet werden, wichtig ist einfach der Punkt, dass eine Gefährdung stattfindet, wo es nicht notwendig ist. Zum
dichten Bewuchs/Bebauung entlang des Radweges: Die
Rücksichtslosigkeit des Gesetzgebers empfinde ich darin,
dass bei einem Unfall, der aufgrund eines dichten Bewuchses
direkt an einem Radweg die Rechtslage unklar ist: Bei einer Kollision, so sie denn stattfinden sollte, wird wahrscheinlich herauskommen, dass der Radfahrer nicht verkehrsangepasst und somit zu schnell gefahren ist. Das ist die bequemste Argumentation Eigentlich erstaunlich dass so wenig passiert. Dies spricht ganz klar für die Rücksicht der Radfahrer. Das
Kind sollte übrigens den Helm so aufsetzen, dass die Stirn
abgedeckt ist, sonst nutzt er nicht viel. |
|
3) Gilching, Landsberger Straße Das Bild ist recht schlecht, ich bitte um Entschuldigung,. Hier
sieht man einen Zweirichtungs-Radweg, Er ist in beiden Richtungen
für Radfahrer freigegeben, das heißt natürlich
"benutzungspflichtig". Der
Bus, der Arbeiter zu einem großen dort ansässigen
Unternehmen fährt, lädt die Fahrgäste ein, die von
der S-Bahn kommen (von rechts) und diese stürmen immer
direkt auf den Bus zu. Sollte
sich der Radfahrer entschließen, auf dem verbleibenden
Meter Radweg den Bus zu passieren und in diesem Moment verlässt
eine Person den Bus, hat er Pech gehabt. Oder ein Radfahrer im
Gegenverkehr passiert den Bus ebenfalls, dann bleibt noch knapp 1
Meter für die Radfahrer im Begegnungsverkehr. Das
Verwaltungsgericht Berlin befand übrigens am 18.5.1999, dass
ein falsch parkender Autofahrer auch dann abgeschleppt werden
dürfe, wenn er den Radweg nicht ganz versperrt (DAR 2000, S.
182). Stand der Dokumentation: 30.9.2000 |
5a) Gefährdung von Radfahrern durch unvermittelnd endende Radwege5b) Damit einhergehend: Fragwürdigkeit der Radwegebenutzungspflicht |
Unvermittelt endender Radwege (München, Bodenseestraße, Nähe Pasing stadteinwärts) Ja, wo is'ser denn, der Radweg? Dieses Beispiel belegt den Widerspruch in der gängigen Gesetzgebung: Einerseits
ist die Benutzung von Fußwegen mit einem Bußgeld
belegt (Ordnungswidrigkeit), andererseits wird mit
Selbstverständnis davon ausgegangen, dass Fußwege
benutzt werden, wenn den Verkehrsplanern an dieser Stelle nichts
vernünftiges einfällt. Entweder:
Der Radweg muss benutzt werden, dann muss er auch durchgängig
vorhanden sein Wo
soll man als Radfahrer hier weiterfahren? Auf
der Gegenseite endet der Radweg genauso unvermittelt. Stand der Dokumentation: 15.10.2000 / Modif. 01.01. |
|
5) Unvermittelt endender Radwege (Weßling, von Gilching her kommend) Die
Fotos sind von einem Weg aufgenommen, der gemischt für
Radfahrer/Fußgänger Viele
Radfahrer fahren auf dem Fussweg, der geradeaus weiter läuft,
weiter. Übrigens werden Verkehrsplaner von Steuergeldern bezahlt. Es ist doch schön, wenn man sich bewusst ist, wie gut dieses Geld angelegt ist! |
|
6) Ausfahrt aus einem Baugeschäft (Gilching, Landsberger Straße) Auf
dem linken oberen Bild ist ein gemischter Rad-Fussweg abgebildet,
wobei wieder der Radweg in beiden Richtungen ausgewiesen ist. Zu diesem Zeitpunkt (oberes Bild) kam aus der Ausfahrt ein Auto sehr flott heraus und blieb vor der Landsberger Straße zu stehen, um den Quer(-Auto-)verkehr einzusehen. Er hätte nie für einen Radfahrer bremsen können. Wie zu erkennen ist, ist die Einfahrt von beiden Seiten gut zugewachsen. Aber
das mit meinem Ärgern war weit gefehlt! Bei Betreten des
Baugeschäftes wurde ich eines Besseren belehrt: Zwei
Stopschilder mit der zusätzlichen Warnung "Radfahrer
kreuzen" sind dort montiert. Mir stellt sich die Frage:
Das
Baugeschäft hat das vorbildlichst
gelöst, was soll es sonst noch machen? „Eigentlich“
kann man zwei Stopschilder nicht übersehen bzw. ignorieren,
oder? Offensichtlich doch! Stand der Dokumentation: 15.10.2000 |
* Fußnote:
In Fernsehsendungen wird erstaunt getan, dass Radfahrer überhaupt
kein Schuldgefühl haben, wenn sie einen Fußweg benutzen.
Warum? Stellen wie diese, die überall Gang und Gäbe sind,
stellen eine ganz simple Erklärung dafür dar:
Hier
Radweg, da nicht, plötzlich dann links und dazwischen dann
Autofahrer, die einen mit erhobenem Zeigefinger darauf hinweisen,
dass man hier nicht auf die Fahrbahn gehört. Aber 30 m weiter
vorn gibt es keinen Radweg mehr (Vorkommnis: Bodenseestraße,
München, ca 10/00). Typisch Deutsch: Heiliger Sankt Florian...
Zurück
zur Veloseite
Zurück zur
Homepage
März 2002,
Mai
2008 Einfügung Doku Ochsenzoller Straße
Oktober 2008
Doku Ochsenzoller Straße auf den neuesten Stand bringen