(Manche Bilder tauchen hier ein zweitestes Mal auf)
Hie ein paar Beispiele, für was Radwege benutzt werden. Das ist zwar verboten, aber wo kein Kläger da kein Richter.
Und da wird es dann schwierig, denn
diese macht es sowieso jeder und
hat noch nie jemand etwas dagegen gesagt. Die Polizei sowieso nicht. Denn die Polizisten machen es ja selbst. Denn wenn irgendein Auto irgendwo aufgehalten wird, wo steht Polizei und Auto? Auf dem Radweg. Um den Verkehr nicht aufzuhalten. Radfahrer stellen also den Verkehr nicht dar.
Hinter dem Hintergrund, dass die Radler zur Kasse gebeten werden können, wenn sie den Radweg nicht benutzen. (Ordnungswidrigkeit). Gleichzeitig hat man aber das Gefühl, dass Radwege eher als Mehrzweckflächen denn als Radwege benutzt werden. Ich habe ich noch nie gesehen, dass jemand von Radweg vertrieben wurde. Und ich bin schon viel herumgekommen. Alleine ca 50000 km innerhalb von München. Auf dem Fahrrad.
Als
ich mit dem Velo in Schrittgeschwindigkeit einen "unbegangenen"
Fußweg benutzte, wurde ich von einem Polizisten darauf
hingewiesen, dass ich absteigen muss. Auf meine Frage,
ob er schon einmal einen Fußgänger darauf hingewiesen
hätte, er möge bitte den Fußweg und nicht den Radweg
als Gehweg benutzen, drohte er mir Verkehrserziehung an.
Was man
der betreffenden Person zugute halten muss: Wenn schon die Juristen
sich diesbezüglich offensichtlich vom Grundgesetz distanzieren,
wie kann jemand, der es anwendet, sich dafür einsetzen?
1) Skater (Gilching, nördliche Römerstraße (Wird in Starnberger Weg fortgesetzt)) |
Skater
sind juristisch Fussgänger, da sie keine Beleuchtung
mitführen und selbst Profis haben gegenüber anderen
Verkehrsteilnehmern das Problem, dass sie sehr lange
Bremswege haben (ich kenne das :-( ).Als Skater kann man aufgrund
der Größe der Rollen nicht auf Pflastersteinen fahren.
Da muss dann
in Realität der Radler mitdenken (Schon erlebt), wann zu
erwarten ist, dass der Skater aufgrund des Belages plötzlich
vom Fußweg auf den Radweg herüberzieht". Stand der Dokumentation: 30.9.2000; Text 19.05.05 |
2) Hund (Gilching, Karolingerstraße, (Querstraße zum Starnberger Weg), Ansicht in beide Richtungen) |
(Dieser Hund auf dem Radweg ist reiner Zufall. Eigentlich wollte ich den seitlichen Bewuchs und die falsch parkenden Autos "ins rechte Licht" rücken). Freilaufende Hunde stellen eine Gefährdung für einen Radler dar und sollten an einer (kurzen) Leine geführt werden. Da dieser Tatbestand einleuchtend ist und Hundebesitzer grundsätzlich auf dem Standpunkt stehen, dass der Radfahrer auf den Hund aufpassen könne, selbst wenn er schwarz ist und nachts aus dem Gebüsch auf den Radweg läuft, erdreistete ich mich, einen Antrag bei der Gemeinde Gilching auf eine Anleinpflicht auf Radwegen und gemischten Rad-Fusswegen zu stellen. Die Gemeinde Gilching „argumentierte“, dass sie „nicht ermächtigt sei“, einen Leinenzwang auf Radwegen einzuführen. Gleichzeitig beschloss sie bei der „Kampfhundeverordnung“ einen Maulkorb für Hundebesitzer. Dafür war die Gemeinde „ermächtigt“. Und um bei diesem Vergleich zu bleiben: Hunde auf Radwegen haben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mehr Menschenleben gekostet wie Angriffe von Kampfhunden(*). Kampfhundeopfer sind einfach spektakulärer. Benutzt eine Person, die sich i.A. durch die Radwege in Sicherheit wähnt solch einen Radweg und so ein Hund verursacht einen Sturz, so haben ältere Leute häufig einen Oberschenkelhalsbruch. Und ein solcher kostet aufgrund von Folgeerscheinungen (Thrombose / Lungenentzündung) bisweilen den Unfallgeschädigten das Leben. Was zeigt, dass Gesetze und Verordnungen nicht auf gesundem Menschenverstand beruhen, sondern – obwohl sie Gefährdungen und tote Menschen verhindern könnten – aus politischen Erwägungen getroffen werden. Bild 09/00; Text 18.01.2001 /Erw. Feb. 02/ Erw Mai 05 |
3) Bushaltestelle (Gilching, Landsbergerstraße) |
Das Bild ist recht schlecht, ich bitte um Entschuldigung. Der Radweg wurde neu gebaut. Es wurde auch eine Bushaltestelle gebaut, die aber so eng ist, dass keine Busse hineinpassen. Ein Gilchinger Schildbürgerstreich. Oder aber keiner - denn der Bus hält alternativ auf dem Radweg, der in beiden Richtungen benutzungspflichtig ist. Konsequenz: Die Busse benutzen den Radweg als Bushaltestelle. Wie das juristisch ist, vermag ich nicht zu entscheiden. Ein Schild "Bushaltestelle" gibt es genauso wie ein Schild "Radweg". Aber eine Bushaltestelle war nicht einzezeichnet. Welches
in Realitas "mehr" gilt, ist klar: Ein Bus ist größer
und der Fahrer weniger gefährdet. Interessant ist nur, dass
die Busfahrer in dieser Firma sich darüber beschweren, dass
die Radler nicht innerhalb der Firma auf den Radwegen fahren. Stand der Dokumentation: 30.9.2000 / Erw. 2 2002 |
4) Parkplatz |
Das
ist praktisch die gleiche Stelle wie bei #3. Frage: Wo stehen die Autos, wenn diese benutzt werden? Hinter Telefonhäuschen und Gemeindeplan ist ein Parkplatz, die Einfahrt ca. 6 Meter vom Auto entfernt. Aber da müsste man ja insgesamt 20 Meter zu Fuß gehen... Mich wundert nur, dass es keine Firma gibt, die Einbauten für Häuser verkauft, wie man mit dem Auto auf's Klo kommt. Ich glaube, das ließe sich heutzutage gut verkaufen. Stand der Dokumentation: 08.1.2000 |
5) Schneeräumplatz |
Hier
einmal eine andere Stelle in Gilching, weil der Radweg an der
Landsberger Straße nahezu perfekt geräumt wird (Bild in
Entwicklung): Kreuzung Starnberger-Karolingerstrasse, Radweg
entgegen der Fahrtlichtung aufgenommen. Der
Schnee von der Autofahrbahn wird auf den Radweg geräumt und
meist auch noch vom Bürgersteig. Der
weitere "Witz" ist der, dass sollte man sich dafür
entscheiden, den Radweg zu benutzen, an gewissen Stellen auf den
Fußweg ausweichen muss. Stand der Dokumentation: 08.12.2000 |
6) Bürgersteig (z.B. zum Trampen) |
Theoretisch gibt es 3 Möglichkeiten, wo man sich hinstellt, um zu trampen: Fußweg Radweg Autofahrbahn Wo
sie stehen, ist klar: Radweg. Stand der Dokumentation: 08.12.2000 |
7) Zusatzspur |
Wenn
Autos links abbiegen, müssen die dahinter fahrenden Autos
warten, da i.A. die Fahrbahn zu schmal ist. Und dann benutzen sie
häufig den Radweg als Zusatzspur. Dies ohne zu bedenken, dass
der Radler, den sie vor einigen Sekunden auf dem Radweg
überholten, flotter als Fußgänger unterwegs sind.
Dann fahren sie in dem Moment auf den Radweg auf, wenn der
Radler genau neben ihnen ist. So geschehen irgendwann in 2000 etwa
40m hinter dem Bild von Pos. 6). So etwas ähnliches hat bei mir sogar ein Polizeiauto einmal "gebracht". Dieses benutzte den Radweg, um die Fahrbahn zu „verbreitern“, um zu wenden. Sind eben auch nur Menschen. Allerdings im Einsatz meiner Erfahrung nach brutal. Das war nicht die einzige Erfahrung in dieser Richtung. So etwas passiert übrigens auch sehr häufig in Kreuzungsbereichen. Die Autofahrer fahren um "Kollegen" rechts herum, wo "dummerweise" ein Radweg ist. Und darauf ein Radler. |
8) Beschleunigungsstreifen |
Autofahrer schauen beim Beschleunigen nach hinten, wenn sie sich in den Verkehr einordnen. Wenn es dem Autofahrer einfällt, den Radweg als Beschleunigungsstreifen zu benutzen und hier müssen links die Radfahrer darauf fahren, haben die Radfahrer schlichtweg „verloren“. So geschehen im Dezember 2001 etwa 80m hinter dem Bild von Pos. 6). Die Fahrerin war die Sekretärin der eigenen Abteilung. Sie schaute nach hinten und beschleunigte auf dem Radwege, auf dem ich völlig korrekt fahrend daherkam. Eine tolle Situation! Im letzten Moment fuhr sie mit Vollgas beschleunigend auf die Straße mit ca. 20 cm Seitenabstand auf. Während ich mir überlegt habe, welchen Teil ihrer Windschutzscheibe ich mir aussuche, wo ich mich hineinbewege. „Es ist ja nichts passiert“ hörte ich am nächsten Tag. |
9) Spur für Transport von Baugeräten |
Innerhalb unseres weitläufigen Firmengeländes führte ein Radweg, auf dem ein gemischter Rad-Fußweg geführt ist. Auf diesem kam mir eines Tages bei Nacht und Nebel (genau so, Zeugen vorhanden) eine unbeleuchtete Aufsitz-Kleindampfwalze frontal entgegen. Ich habe nur gesehen, wie es einen anderen Firmenmitarbeiter beinahe "erwischt hätte". Der völlig korrekt beleuchtet war. Übrigens am selben Tag, an dem ich gemaßregelt wurde, dass "Insbesondere im Bereich der Tangente" als Radfahrer der Radweg zu benutzen sei. Duplizität der Ereignisse. |
Fußnote:
* Ich persönlich hatte "nur" eine einzige
Kollision mit einem Nichtkampf-Hund (Radweg-wo sonst?), was recht
glimpflich ausging (Handschuhe kaputt).
Mir ist aber auch ein
8-Wochen-Krankenhaus-Fall bekannt:
Die Hundebesitzerin hatte sich
übrigens laut Aussage des Unfallopfers "aus dem Staub
gemacht". D.H.: Unerlaubtes Verlassen vom Unfallort und
unterlassene Hilfeleistung vom "Frauchen". Es war eben
"nur" eine große Platzwunde am Kopf (muss stark
geblutet haben, was für Kopfplatzwunden charakteristisch ist),
eine komplizierte Schulterfraktur und das ruinierte Fahrrad (3000
DM).
Interessanterweise handelte es sich bei mir und bei ihm um
den Radweg entlang der Isar in Richtung Süden. Hier lassen alle
Hundebesitzer ihre Großstadthunde frei umherlaufen.
Irgendwie fühle ich mich beim Schreiben permanent versucht, irgendeine ironische Bemerkung zu der Situation einfließen zu lassen-ich versuche es zu vermeiden, aber es klappt nicht immer.
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Letzte Revision 10.12.2000, 2015